Zielgruppenbestimmung
Was versteht man unter Zielgruppenbestimmung
Die „Zielgruppenbestimmung“ ist ein entscheidender Schritt im Marketing, bei dem ein Unternehmen oder eine Organisation seine potenziellen Kunden oder Zielgruppen identifiziert, definiert und versteht. Die genaue Bestimmung der Zielgruppen ist von entscheidender Bedeutung, um effektive Marketingstrategien zu entwickeln, Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich zu vermarkten und die Bedürfnisse der Kunden besser zu erfüllen. Hier sind einige wichtige Aspekte der Zielgruppenbestimmung:
- Marktforschung: Die Zielgruppenbestimmung beginnt oft mit Marktforschung. Dabei werden Daten über den Markt, die Kunden und die Wettbewerber gesammelt, um ein umfassendes Verständnis der Zielgruppen zu entwickeln.
- Demografische Merkmale: Dazu gehören Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsniveau, Beruf und Wohnort der Zielgruppenmitglieder.
- Psychografische Merkmale: Dies umfasst Lebensstil, Werte, Interessen, Hobbys und Einstellungen der Zielgruppen.
- Verhaltensmuster: Hierbei werden Informationen darüber gesammelt, wie die Zielgruppen Produkte oder Dienstleistungen nutzen, welche Kaufentscheidungen sie treffen und wie sie auf Marketingbotschaften reagieren.
- Bedürfnisse und Probleme: Die Zielgruppenbestimmung beinhaltet auch die Identifizierung der Bedürfnisse, Probleme und Herausforderungen, die die Zielgruppen haben, und wie das Unternehmen dazu beitragen kann, diese zu lösen.
- Segmentierung: Oft ist eine Zielgruppe zu vielfältig, um als Ganzes angesprochen zu werden. In diesem Fall erfolgt eine Segmentierung, bei der die Zielgruppe in kleinere, homogenere Gruppen aufgeteilt wird.
- Persona-Entwicklung: Unternehmen erstellen manchmal „Personas“ oder fiktive Charaktere, die die Merkmale und Verhaltensweisen typischer Zielgruppenmitglieder repräsentieren. Dies hilft dabei, die Zielgruppen besser zu visualisieren und zu verstehen.
- Wettbewerbsanalyse: Die Untersuchung der Wettbewerber und deren Zielgruppen kann auch dazu beitragen, die eigene Zielgruppenbestimmung zu verfeinern und zu differenzieren.
Die genaue Zielgruppenbestimmung ermöglicht es Unternehmen, Marketingstrategien zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Zielgruppen zugeschnitten sind. Dies führt zu einer effizienteren Allokation von Ressourcen, einer höheren Konversionsrate und einer besseren Kundenbindung. Zielgruppenbestimmung ist ein kontinuierlicher Prozess, da sich Märkte und Kundenbedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können. Unternehmen müssen ihre Zielgruppen regelmäßig überwachen und anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bedeutung für Anbieter und Zielgruppenbestimmung:
Die Bedeutung für Anbieter und der Prozess der Zielgruppenbestimmung:
Grundlegende Bedeutung:
- Um ein Produkt erfolgreich zu vertreiben, muss ein Unternehmen zunächst feststellen, welche Zielgruppe in Frage kommt und welche Bedürfnisse diese Zielgruppe hat.
- Das Marketingkonzept kann dann schrittweise entwickelt werden, um sich optimal an die Kunden anzupassen und einen maximalen Ertrag zu erzielen.
- Um den Umsatz zu maximieren, ist eine umfassende Kenntnis der Zielgruppe, die das Produkt kaufen könnte, unerlässlich. Marktsegmentierung, die die Kaufaffinitäten und Interessen in den Vordergrund stellt, ist entscheidend.
Drei Schritte zur Zielgruppe:
- Die Zielgruppenbestimmung erfolgt in drei aufeinanderfolgenden Phasen, die die Gesamtheit der Marktforschung darstellen.
- In der ersten Phase, den Grundlagen, erfolgt die grobe Eingrenzung aller potenziellen Kunden anhand von Merkmalen wie Alter, Beruf, Familienstand, Einkommen, Wohnort und Bildung.
- In der zweiten Phase erfolgt die Untersuchung des Kaufverhaltens der grob eingegrenzten Zielgruppe, indem man Fragen stellt wie „Warum kauft ein Kunde ein?“ oder „Wie häufig kauft ein Kunde ein?“
- In der dritten Phase, den psychografischen Merkmalen, wird untersucht, wie die Zielgruppe ihr Privatleben gestaltet, um ein persönlich auf die Kundschaft zugeschnittenes Marketing zu entwickeln.
Methoden der Zielgruppenbestimmung:
- Es gibt verschiedene Methoden, um Informationen über die Zielgruppen zu sammeln. Diese reichen von einfachen Umfragen und Online-Recherchen bis hin zu aufwändigen Interviews.
- Umfragen bieten einen groben Gesamteindruck der Kundschaft, während Online-Recherchen, z.B. mit Google Analytics, Informationen über das Kaufverhalten, wie Ort und Zeit des Einkaufs, bieten.
- Interviews sind aufwendiger, aber persönlicher und liefern qualitativ hochwertigere Informationen.
Sinus-Milieus:
- Das Sinus-Institut hat ein Modell entwickelt, um verschiedene gesellschaftliche Milieus übersichtlich darzustellen und ist eine wichtige Orientierungshilfe für Unternehmen bei der Zielgruppenbestimmung.
- Es unterscheidet zwischen Milieus der Oberschicht, Milieus der Mitte und Milieus der Unterschicht.
Beispiel der Zielgruppenbestimmung:
- Ein Beispiel zeigt, wie eine Zielgruppenanalyse für ein isotonisches Sportgetränk durchgeführt wird.
- Verschiedene Persönlichkeitsprofile werden erstellt, um festzustellen, welche Personengruppe am wahrscheinlichsten das Produkt kauft.
- Fehlende oder unzureichende Zielgruppenbestimmung kann dazu führen, dass die Werbung bei Personen landet, die kein Interesse am Produkt haben.
Unterschiede zwischen B2C und B2B:
- Zielgruppenbestimmung kann für B2C (Business-to-Customer) und B2B (Business-to-Business) unterschiedliche Charakteristika haben.
- Im B2B-Bereich sind Unternehmenssitz, Marktanteil, Mitarbeiterzahl und Branche wichtige Kriterien.
- Geschäftskunden (B2B) legen mehr Wert auf rationale, faktenbasierte Werbung und prüfen ihre Kaufentscheidung sorgfältig.
Fazit:
- Die Zielgruppenbestimmung ist entscheidend, um sich als Anbieter immer an die Zielgruppe anzupassen und sicherzustellen, dass die Werbung die passende Zielgruppe erreicht.
- Mit einer erfolgreichen Zielgruppenbestimmung können Unternehmen sicherstellen, dass ihr Marketing die richtigen Kunden anspricht und den maximalen Umsatz erzielt.