Domain Trust

Was versteht man unter Domain Trust

Domain Trust, auf Deutsch „Domain-Vertrauen,“ ist ein Konzept im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und bezieht sich auf das Vertrauen oder die Glaubwürdigkeit einer Domain im Internet. Domain Trust ist eng mit der Vorstellung von Vertrauenswürdigkeit und Qualität einer Website verbunden. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Einstufung und dem Ranking von Websites in den Suchmaschinen. Hier sind einige wichtige Aspekte im Zusammenhang mit Domain Trust:

1. Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit: Domain Trust misst, inwieweit Suchmaschinen wie Google einer bestimmten Domain vertrauen. Dieses Vertrauen basiert auf verschiedenen Faktoren, darunter die Historie der Domain, die Qualität des Inhalts, die Autorität der verlinkenden Websites und die Einhaltung von Webmaster-Richtlinien.
2. Backlinks und Verweise: Einer der wichtigsten Faktoren, die das Domain Trust beeinflussen, sind die eingehenden Links (Backlinks) von anderen vertrauenswürdigen und autoritativen Websites. Wenn eine Website von hoch angesehenen Quellen verlinkt wird, kann dies ihr Domain Trust stärken.
3. Verifizierung und Sicherheit: Aspekte wie SSL-Zertifikate (HTTPS), Datenschutzrichtlinien und andere Sicherheitsmaßnahmen können das Vertrauen in eine Website erhöhen. Websites, die Sicherheit und Datenschutz ernst nehmen, neigen dazu, ein höheres Domain Trust zu haben.
4. Qualität und Originalität des Inhalts: Websites mit hochwertigem, nützlichem und einzigartigem Inhalt werden oft als vertrauenswürdiger angesehen. Die Vermeidung von Duplicate Content und das Bereitstellen relevanter Informationen tragen zur Stärkung des Domain Trust bei.
5. Verletzung von Richtlinien: Websites, die gegen Webmaster-Richtlinien und Best Practices verstoßen, können ihr Domain Trust beeinträchtigen. Beispiele für Verstöße sind das Verwenden von schädlichen Links, Keyword-Spamming oder Cloaking (Inhaltsverschleierung).
6. Alter der Domain: Ältere Domains haben oft mehr Zeit gehabt, Vertrauen aufzubauen und Links von anderen Websites zu sammeln. Das Alter einer Domain kann daher einen Einfluss auf das Domain Trust haben.
7. Soziale Signale: Aktivitäten auf sozialen Medien, die auf die Website verweisen oder sie teilen, können das Vertrauen in die Domain stärken.
8. Überprüfung durch Nutzerbewertungen und -bewertungen: Positives Feedback von Benutzern und gute Bewertungen können das Vertrauen in eine Website erhöhen und somit das Domain Trust stärken.

Domain Trust ist ein komplexes und nuanciertes Konzept, das von Suchmaschinenalgorithmen zur Beurteilung von Websites herangezogen wird. Websites mit einem hohen Domain Trust haben tendenziell bessere Chancen, in den Suchergebnissen gut zu ranken und ziehen oft mehr organischen Traffic an. Daher ist es für Website-Betreiber und SEO-Experten wichtig, an der Verbesserung des Domain Trust zu arbeiten, indem sie qualitativ hochwertigen Inhalt erstellen, sichere Praktiken verwenden und positive Signale von anderen Websites und Benutzern generieren.

Hintergrund

Mit der Einführung des PageRanks zur Berechnung der Relevanz von Webseiten hat Google einen Algorithmus geschaffen, der die Rangfolge von verlinkten Dokumenten bestimmt. Jedoch lässt der PageRank-Algorithmus keine Schlüsse auf die Qualität der Webseite zu. Dies führte zur Manipulation der Suchergebnisse durch Suchmaschinenoptimierer, die Black Hat SEO-Techniken wie Linkspam und Hidden Content verwendeten, was gegen die Google Webmaster Guidelines verstieß. Als Reaktion darauf führte Google verschiedene Algorithmus-Updates ein, darunter das Panda-Update und das Google Penguin Update, die die Qualität der Suchergebnisse in den Fokus rückten.

2004 wurde der TrustRank von Zoltán Gyöngyi, Hector Garcia-Molina und Jan Pederson entwickelt.

Dieser bewertet nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der eingehenden Verlinkungen und kann als Weiterentwicklung des PageRank-Algorithmus angesehen werden.

Backlinks als Trust-Faktor

Der TrustRank bewertet die Vertrauenswürdigkeit einer Domain. Dazu wird eine Liste von etwa 200 Domains redaktionell ausgewählt, die weltweit als vertrauenswürdige Quellen gelten. Diese können Universitätsseiten (wie Stanford, Oxford oder die RWTH Aachen), Zeitungen, Wikipedia oder große Unternehmen (wie Apple, Microsoft oder IBM) sein.

Ein direkter Link von einer solchen Webseite überträgt nicht nur Link Juice, sondern auch Vertrauen auf die verlinkte Seite.

Je weiter eine Webseite im Linknetzwerk von diesen vertrauenswürdigen Seiten entfernt ist, desto weniger Vertrauen wird ihr entgegengebracht, und der Spamschutzwert in ihrer Domain-Umgebung steigt. Das Ziel eines Webmasters sollte daher sein, hochwertige Backlinks von vertrauenswürdigen Quellen durch qualitativ hochwertige Inhalte zu erhalten, um das Vertrauen in die eigene Webseite zu steigern.

Eingehende Links entwerten und nicht ins Ranking mit einbeziehen.

Nicht jeder eingehende Link entspricht den Qualitätsstandards, weder denen des Webmasters noch denen der Suchmaschinen. Daher hat Google im Jahr 2012 das Disavow-Tool eingeführt, mit dem Webseitenbetreiber gezielt eingehende Links entwerten können. Entwertete Links haben keinen Einfluss mehr auf das Ranking. Sie können der eigenen Webseite weder schaden noch nützen. Durch das Disavow-Tool eingespielte Links übertragen weder Link Juice noch Vertrauen.

Ausgehende Links

Das Vertrauen in eine Webseite wird nicht nur durch eingehende Links bestimmt, sondern auch durch ausgehende Links. Webseitenbetreiber, die zu Linkfarmen verlinken, riskieren einen Verlust des Domain Trust. Webmaster können jedoch ausgehende Links entwerten, indem sie das nofollow-Attribut verwenden. Links, die mit dem nofollow-Attribut gekennzeichnet sind, übertragen weder Link Juice noch Vertrauen. Dadurch können Webmaster zwischen vertrauenswürdigen (dofollow) und nicht vertrauenswürdigen Quellen unterscheiden.

Registerinformationen

In Deutschland werden .DE-Domains bei der DENIC registriert. Google und andere Suchmaschinen haben Zugriff auf Einträge wie Firmennamen, Adresse, E-Mail und Telefonnummer. Wenn eine neue Domain auf einen Inhaber registriert wird, der bereits durch Webspam aufgefallen ist, wird der neuen Domain in der Regel wenig Domain Trust eingeräumt. Solche Domains landen oft in der sogenannten Google-Sandbox, um ihre Aktivitäten genauer zu beobachten. Im Gegenzug erhalten neuen Domains von etablierten Marken wie Microsoft in der Regel einen gewissen Ranking-Bonus, da die Inhalte dieser Anbieter in der Regel von hoher Qualität sind.

Auch das Domainalter und das Registrierungsdatum beeinflussen den Domain Trust.

Es wird angenommen, dass eine alte Domain, die schon viele Jahre auf dem Markt aktiv ist, als seriös gilt.

Onpage-Qualität

Neben externen Signalen wie eingehenden Backlinks oder Social Signals werden Inhalte zunehmend zu einem wichtigen Rankingfaktor. Eine korrekte Formatierung von Texten, einschließlich H1-H6-Überschriften, Fettschrift und Listenpunkten, spielt eine wichtige Rolle. Schlecht formatierte Texte oder viele Rechtschreibfehler können auf mangelnde Qualität hinweisen.

Google forscht derzeit daran, ein Ranking auf der Grundlage des Wahrheitsgehalts von Webseiten zu entwickeln.

Dieser Algorithmus wird Knowledge-Based Trust genannt. Es hat sich gezeigt, dass Webseiten mit hohem Wahrheitsgehalt oft wenige eingehende Links haben und nach dem aktuellen PageRank-Algorithmus keine relevanten Rankings erzielen können.

In Zukunft wird erwartet, dass Ranking-Signale von externen Faktoren wegbewegen, da diese derzeit zu leicht zu manipulieren sind.

Social Signals

Verschiedene Studien betonen immer wieder die Korrelation zwischen guten Rankings und der Anzahl der Social Signals. Ob es jedoch einen kausalen Zusammenhang gibt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Google betont jedoch immer wieder, dass Social Signals kein Rankingfaktor sind.

Auch hier kann davon ausgegangen werden, dass dieses Konstrukt anfällig für Manipulationen ist, da Soziale Signale auch von externen Einflüssen beeinflusst werden können.