Tag-Cloud

Was versteht man unter Tag-Cloud

Eine „Tag-Cloud“ (auch als „Schlagwortwolke“ oder „Wortwolke“ bezeichnet) ist eine visuelle Darstellung von Schlagwörtern, Begriffen oder Tags, die auf einer Website, in einem Dokument oder in einer Anwendung verwendet werden. Diese Begriffe sind in der Regel unterschiedlich groß dargestellt, wobei die Größe eines Begriffs seine Häufigkeit oder Bedeutung widerspiegelt. Tag-Clouds werden häufig verwendet, um Benutzern eine schnelle Übersicht über die relevanten Themen oder Schlagwörter auf einer Seite zu geben.

Hier sind einige wichtige Merkmale von Tag-Clouds:

1. Visuelle Repräsentation: Die Tag-Cloud stellt Schlagwörter visuell dar, wobei häufig verwendete Begriffe größer und weniger verwendete Begriffe kleiner erscheinen. Die Anordnung der Begriffe kann zufällig oder geordnet sein.
2. Interaktive Links: In vielen Tag-Clouds sind die Begriffe interaktiv und dienen als Links, die Benutzer zu den zugehörigen Inhalten führen, wenn sie darauf klicken.
3. Häufigkeit und Popularität: Die Größe eines Begriffs in der Tag-Cloud gibt Aufschluss über die Häufigkeit, mit der er auf der Website oder in Dokumenten vorkommt, oder über seine Popularität.
4. Nutzerführung: Tag-Clouds können Benutzern helfen, schnell auf relevante Informationen oder Kategorien zuzugreifen, insbesondere in großen Datenmengen.
5. Kategorisierung: Tag-Clouds werden oft in Blogs, Content Management Systemen (CMS) und Social-Media-Plattformen verwendet, um Beiträge oder Inhalte in Kategorien zu unterteilen und zu kennzeichnen.
6. SEO und Schlagwörter: In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) werden Tag-Clouds manchmal verwendet, um Suchmaschinen zu zeigen, welche Schlüsselwörter oder Begriffe auf einer Website wichtig sind.

Tag-Clouds sind ein nützliches Werkzeug zur Verbesserung der Benutzererfahrung und zur Organisation von Inhalten. Sie ermöglichen Benutzern, sich schnell auf relevante Informationen zu konzentrieren, und bieten Website-Betreibern eine Möglichkeit, ihre Inhalte zu strukturieren und aufzuzeigen, welche Themen auf ihrer Website eine größere Rolle spielen.

Hintergrund

Der Begriff Tag-Cloud wurde erst 2002 von Jim Flanagan geprägt. Das Konzept einer Schlagwortwolke ist jedoch bereits mehr als 10 Jahre zuvor aufgetaucht. Im Jahr 1992 wurde das Buch „Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie“ von Deleuze und Guattari veröffentlicht, auf dessen Umschlag ein tag-cloud-ähnliches Design verwendet wurde (erstellt von Grafikerin Heidi Paris).

Einführung im Web 2.0

Schon einige Jahre später tauchte der Begriff im Web 2.0 auf. Auf vielen Blogs und Webseiten wurden Keyword-Metadaten nach ihrer Häufigkeit in einer Schlagwortwolke visualisiert, um den Inhalt der Seite zu beschreiben. Tag-Clouds wurden auch zur Navigation von Webseiten verwendet, da die einzelnen Worte klickbar gemacht werden konnten, was es den Besuchern ermöglichte, den Inhalt der Seite nach Stichworten zu durchsuchen.

Popularisierung von Tag-Clouds

Tag-Clouds wurden populär, als größere Seiten wie Flickr, Del.icio.us und Technorati Schlagwortwolken implementierten. Obwohl viele dieser Seiten Tag-Clouds heute nicht mehr nutzen, bleiben sie beliebt. Insbesondere WordPress-Nutzer verwenden immer noch Tag-Clouds, um den Besuchern die beliebtesten Inhalte anzuzeigen.

Erstellung und Formel

Das Aussehen einer Tag-Cloud hängt von der Häufigkeit bestimmter Wörter ab. Dies kann nicht nur durch die Schriftgröße, sondern auch durch Schriftart und -farbe gestaltet werden. Häufig verwendete Begriffe stechen stärker hervor, wenn grelle Farben und dickere Schriftarten verwendet werden. Die Formel zur Erstellung von Tag-Clouds sieht folgendermaßen aus:

(si = Schriftgröße, fmax = maximale Schriftgröße, fmin = minimale Schriftgröße, ti = Häufigkeit des Schlagwortes, tmin = Häufigkeit, ab der ein Suchbegriff angezeigt wird, tmax = maximale Häufigkeit)

Zur Erstellung von Tag-Clouds gibt es viele kostenlose Tools, die keine Programmierkenntnisse erfordern. Verschiedene Websites wie Tag-Crowd erstellen unkompliziert Clouds für Websites, Texte und Dokumente. Für WordPress gibt es Plugins, mit denen sich Schlagwortwolken erstellen lassen, die normalerweise in die Seitenleiste eingefügt werden, um den Besuchern eine weitere Navigationsmöglichkeit zu bieten.

Empirische Tests zur Benutzerfreundlichkeit zeigen, dass neben Schriftgröße und Farbe weitere Faktoren die Wahrnehmung beeinflussen:

• Zentrierung: Je zentraler ein Begriff innerhalb der Wolke ist, desto stärker wird er wahrgenommen.
• Positionierung: Bei Probanden, die an die westliche Leserichtung (von links nach rechts) gewöhnt sind, wird das obere linke Viertel stärker wahrgenommen als andere Quadranten.
• Farbe: Hervorgehobene Schlagwörter ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Tag-Clouds für SEO: Vor- und Nachteile

Tag-Clouds sind im Grunde eine Ansammlung von Links und stärken die interne Verlinkung. Sie können die Benutzerfreundlichkeit erhöhen, indem sie den Besuchern einen schnellen Überblick über den Inhalt der Webseite bieten. Allerdings müssen Tag-Clouds sorgfältig implementiert werden. Nachteile können auftreten, wenn die Cloud nicht richtig erstellt wurde. Sie kann überladen wirken, insbesondere wenn das Erscheinungsbild nicht zur Webseite passt. Eine übermäßige Verwendung von Keywords in Tag-Clouds kann zu einer Bestrafung führen. Die interne Verlinkung erfolgt normalerweise automatisiert, was unerwünschte Seiten stark verlinken kann. Die Verwendung von Tag-Clouds erfordert eine angemessene Pflege und gegebenenfalls manuelle Anpassungen.